Dienstag, 13. August 2013

Die Goblins

Die Goblins von Jim C. Hines war eins meiner ersten Bücher, die ich eingenständig gekauft habe.
Dementsprechend abgenutzt (und leider auch mitgenommen) sieht es auch aus. Jetzt, knapp fünf Jahre später, ist es noch immer in der Lage mich zu begeistern. Herausgegeben wurde es es vom Bastei Lübbe Verlag.
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Jig ist ein Goblin. Ein kleiner, schwächlicher Goblin. Wenn er eines nicht sein will, dann ein Held. Eines Tages jedoch fällt er einigen Abenteurern in die Hände, die in seine Heimat eindringen. Sie verlangen, dass er sie zu einem magischen Artefakt führt. Dumm nur, dass sich das Artefakt in den Tiefen eines höchst gefährlichen Höhlensystems befindet, in den Klauen eines Drachen. Um dieser misslichen Lage zu entfliehen, bleibt dem bibbernden Jig nur eine Wahl: Er muss zum Held werden... irgendwie.
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 Mich hat von Anfang an die Tatsache begeistert, ein Buch mal aus der Perpektive eines Antagonisten, eines Monsters zu lesen. Schon auf den ersten Seiten fand ich allerdings heraus, dass das Buch überhaupt nicht so war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Goblins sind- wenn auch recht kleine- nun mal Monster und als diese müssen sie doch kämpfen können, nicht wahr? Falsch gedacht. Jig ist kleiner als die meisten Goblins, schwächer als sie, hat schlechtere Augen als sie, ist ängstlicher, kann nicht kämpfen... Jig ist einfach Jig und aus seiner Sicht ist das eigentlich keine gute Sache. Er wird von anderen Goblins geärgert und sogar zum "Schmodderdienst" (Eine Aufgabe für Kinder) verdonnert. Sein einziger Freund: Seine kleine Feuerspinne Klecks. Diese begleitet ihn überall hin, ob nun aus Bequemlichkeit oder einfach deshalb, weil er der Einzige ist, der sie nicht töten oder essen würde (auch wenn er schon mehrfach darüber nachgedacht hat). Als er zur Strafe bei einer Patroullie mitläuft, weil diese keine Lust hat Wache zu halten passiert es: Sie begegnen Abenteuern. Und das heißt für Goblins: Sterben. Sie können halt einfach nicht kämpfen (allerdings schieben sie die Schuld auf die "magischen" Waffen der gemeinen Abenteurer). Nach einigem hin und her passiert für Jig das Schlimmste überhaupt: Er muss mit. Zum Glück ist er um einiges klüger als seine Artgenossen und fügt sich. Mit seiner Zweckgemeinschaft, bestehend aus dem arroganten Prinzen Barius, dessen Bruder Ryslind, der über einige beunruhigende magische Fähigkeiten verfügt, von denen keiner weiß woher genau er sie her hat, Darnak, dem zwergischen Lehrer der Prinzen, Bodyguard, Mädchen für alles und Riana, einer Elbin macht er sich auf den Weg zum mächstigsten magischen Zepter der Welt. Unterwegs überlebt er nur auf Grund seines ungeheuren Glücks und der Tatsache, das auch Götter Aufmerksamkeit brauchen und so auch mit einem einzelnen Goblin-Anhänger zufrieden sind und aus Verzweiflung sogar deren Gebete erhören.
Das war auch einer der Aspekte, die mich besonders begeistert hat: Jig wendet sich an den Gott, weil er denkt, dass es praktisch ist. Und dieser nimmt ihn an, weil er Anhänger braucht und Jig verspricht, dass die Goblins ihn ehren werden. Auch Darnaks unerschütterliche Treue gegenüber Barius und die (nicht ganz so normalen) Streitigkeiten der königlichen Geschwister waren sehr interessant, ebenso die Tatsache, dass Hines Elben mal aus einer ganz anderen Perpektive zeigt. Durch Giganten wie Tolkien ist man es gewohnt, dass sie unnahbare, schöne und fast perfekte Geschöpfe sind. Riana ist was ganz anderes. Sie schlägt sich als Diebin und Einbrecherin durch und vertraut niemanden. Vielleicht ist sie deshalb auch die Einzige, mit der Jig sich während ihrer Reise auf eine Stufe stellt.
Im Gesamten würde ich diesem Buch 8/10 Punkten geben. Ein leichter, witziger Schreibstil und die, doch etwas andere Geschichte mit einer ungewöhnlichen Perspektive sorgen dafür, dass man das, leider nur 350 Seiten dicke Buch innerhalb eines Tages verschlingen kann. Einziger Abzug für mich, war leider die leichte Vorhersehbarkeit im Verlauf der Geschichte. Es passiert was, Jig hat Angst, die Abenteurer kämpfen, Jig überlebt und das nur wegen der Mithilfe eines Gottes oder des puren Glückes. Außerdem ging mir Barius mit der Zeit ein wenig auf die Nerven...
Man liest sich bald wieder (:

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